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Moschee-Kathedrale von Cordoba

Moschee-Kathedrale von Cordoba

UNESCO-Welterbe im andalusischen Córdoba

Schmelztiegel der Kulturen


Córdoba, die drittgrößte Stadt Andalusiens, kommt heute mit ihren blumengeschmückten Fassaden und Plätzen eher gemächlich rüber. Kein Wunder, gehört sie doch zu den heißesten Flecken Spaniens. Die schmalen Gassen mit ihren weißen Häusern erinnern an vergangene Zeiten. Córdoba hat römische Wurzeln. Die Blütezeit aber war die Zeit der Mauren. Unter den Kalifen von Córdoba lebten hier Christen, Juden und Muslime friedlich miteinander. Im 10. Jahrhundert zählte der Ort mit 110.000 Bewohnern zu den größten Städten der Welt!
Das eindrucksvollste Bauwerk in Córdoba ist die Moschee-Kathedrale, die ab 748 errichtet wurde. Mit einer Fläche von 23.000 Quadratmetern, das sind gut drei Fußballfelder, wäre sie heute die drittgrößte Moschee der Welt! Die gewaltige Gebetshalle wurde von 856 Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit getragen. Nach der christlichen Eroberung 1236 wurde die Moschee als Kirche geweiht. Obwohl die katholische Reconquista den Niedergang Córdobas brachte, wurde - gegen den Widerstand des Stadtrates - ein gotisches Kirchenschiff mitten in die Moschee gesetzt. Der Eindruck der Moschee blieb aber in wesentlichen Teilen erhalten. Gegen die feine maurische Architektur wirkt der christliche Sakralbau allerdings eher schwer und protzig. Kaiser Karl der V., der dem Bau zugestimmt hatte, urteilte bei einem Besuch: "Was ihr erbaut habt, findet man überall in der Welt, was ihr zerstört habt, war einmalig in der Welt!"

Beschauliche Altstadt

Beschauliche Altstadt

Blick über den Rio Guadalquivir und die Römische Brücke zur mächtigen Kathedrale

Blick über den Rio Guadalquivir und ...

Eine schmuckvolle Mauer umgibt die weitläufige Anlage

Eine schmuckvolle Mauer umgibt die ...


Um 1600 wurde das Minarett durch einen 54 Meter hohen Kirchturm ersetzt. Trotz sommerlicher Hitze lohnen sich der Aufstieg und der Blick über die alte Stadt. Einen schönen Eindruck von dem christlich-maurischen Bau erhaltet Ihr auch von der Römischen Brücke über den Guadalquivir.
Im 14. Jahrhundert errichteten sich die katholischen Könige die Schlossanlage des Alcázar. In seinen Terrassengärten mit Fischteichen, Orangenbäumen, Brunnen und Blumen lässt es sich gut nach dem Stadtrundgang entspannen. Verhallt sind die Schreie der Gefangenen in der Zeit der Inquisition. Einen Besuch wert sind die maurischen Bäder ganz in der Nähe.
Das Viertel Judería erinnert an die Zeit vor 1492, als Spanien die größte jüdische Gemeinde Europas hatte. Nach außen beeindruckt ein Gewirr von kleinen Gassen. Hinter den Fassaden öffnen sich blumengeschmückte Innenhöfe. Die Judería gehört seit 1994 zum UNESCO-Welterbe. Die einzige von Córdobas Synagogen ist über einen kleinen Hof erreichbar. Hier beeindruckt vor allem das reich verzierte Portal im Mudejar-Stil.
Córdoba ist bekannt für seine traditionellen Tabernas, die uns in verträumten Patios empfangen. Während man heute weiß, dass aus dem Stierschwanz durch langes Garen leckere Tapas oder Suppen werden, bekamen einst nach dem Stierkampf die Armen die für unbrauchbar gehaltenen Teile der Tiere. Wunderbar klingt der Abend beim Flamenco auf andalusische Art aus.

Wort: Uwe Schieferdecker / Bild: Torsten Reineck


Die prachtvollen Gärten des Alcázar

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Glockenturm und Eingang zur Kathedrale

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Torre Campanario, der Glockenturm der Kathedrale

Torre Campanario, der ...

Unzählige Bögen zieren den Innenraum

Unzählige Bögen zieren den ...