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Am kilometerlangen Strand von Scalea

Am kilometerlangen Strand von Scalea

Entdeckungstour durch das beschauliche Scalea

Entdeckungstour ...

Scalea an der Küste Kalabriens

Idyllische Strände, verträumte Dörfer


Kristallklares Wasser und weite Sandstrände prägen die süditalienische Region Kalabrien. Die verträumten Orte und pittoresken Städte an der Küste erlebten in den vergangenen Jahrtausenden Griechen, Römer und Byzantiner. Heute begeistern sie Touristen, während das gebirgige Hinterland eher abweisend und menschenleer sein kann.
Die italienische Provinz Kalabrien erstreckt sich im äußersten Süden der Apenninhalbinsel, sie bildet sozusagen den in Richtung Sizilien ausgestreckten Zeh des Stiefels. Berge und Wasser verbinden sich hier auf reizvolle Weise: Im Westen liegt das Tyrrhenische Meer, im Osten das Ionische Meer und dazwischen am Übergang zur größten Mittelmeerinsel die Straße von Messina. Satte 780 Kilometer beträgt die Küstenlinie zum kristallblauen Meer. Das Landesinnere ist von Gebirgen durchzogen, die sich an der Südspitze im Montalto auf 1.955 Meter Meereshöhe erheben. Der Serra Dolcedorme erreicht im Norden sogar 2.267 Meter.
Die wilde Natur hat auch eine Kehrseite: Zwischen dem Vesuv und dem Ätna gelegen, sorgt die geologische Messina-Verwerfung mitunter für unruhige Erde. Schwere Erdbeben hinterließen 1783 und 1908 eine Spur der Verwüstung. Dafür können in den Wintermonaten die Bergspitzen der Aspromonte und des Pollino schneebedeckt sein. Ein reizvolles Motiv ist das allemal, wenn sich über der palmengesäumten Küstenlinie die weißen Bergmassive erheben.
Der bekannteste Touristenort ist zweifellos Tropea. Das charmante Städtchen thront auf einem Tuffsteinfelsen über dem Tyrrhenischen Meer. Der Legende nach wurde Tropea von Herkules gegründet. Die Altstadt mit dem uralten Dom aus der Normannenzeit verströmt tagsüber etwas Märchenhaftes. Das Centro Storico mit Bars, Puppenspielern und Souvenirläden fühlt sich an wie eine Filmkulisse. Obwohl durchaus touristisch, erinnern die Preise eher an heimische Speisekarten. Kein Wunder, denn Kalabrien gilt als ärmste Region Italiens.

Bucht von Scalea

Bucht von Scalea

Cristians unvergleichliche Pizza

Cristians unvergleichliche Pizza

Kleine Piazza in Scalea

Kleine Piazza in Scalea


40 Meter unter dem Ausguck an dem Corso Vittorio Emanuel liegt der rote Kieselstrand. Bei klarer Sicht ist von hier aus in der Ferne die Vulkaninsel Stromboli zu erkennen. Doch auch die Küste der Götter mit ihren kleinen Buchten zu unseren Füßen ist atemberaubend schön. Bis spät in die Nacht bieten die Strände mit ihren bunten Schirmen Sport und Fun. Ein häufig abgelichtetes Fotomotiv ist die auf einem vorgelagerten Felsen errichtete weiße Kirche Santa Maria dell'Isola. Beidseits des Felsvorsprungs lädt das türkisfarbene Meer zum Schnorcheln ein. Von der Plattform der Benediktinerwallfahrtskirche aus öffnet sich wiederum ein traumhafter Blick auf das Städtchen.
Wir verlassen Tropea, das zu den wichtigsten Touristenzentren Kalabriens gehört, nach Norden. Abseits der internationalen Urlauberströme kann die Kleinstadt Scalea zumindest hierzulande als Geheimtipp gelten. Über das Jahr lässt sich hier in aller Ruhe "dolce vita" genießen. In der Ferienzeit allerdings wandelt sich das Bild. Dann fallen die Neapolitaner in Massen über Scalea her. Im Hochsommer ist der Strand Spiaggia di Scalea mit seinen Badeanstalten restlos überlaufen. Geruhsamer geht es dann an dem kleinen Strand La Spiaggetta mit der Grotta della Pecora sowie der Bucht Baia del Carpino nördlich des großen Hauptstrandes zu.
Scalea liegt am Tyrrhenischen Meer und weist eine vergleichbare Lage wie Tropea auf. Steil zieht sich die Altstadt den Hang hinauf. Namensgebend sind die Treppen, die statt Straßen die Terrassen der alten Stadt erschließen: Scala bedeutet im Lateinischen so viel wie Treppen. Die bekannteste von ihnen ist die "Lange Treppe", daneben bezaubern die kleinen verwinkelten Gassen. Neben den hübschen Bürgerhäusern weist die Altstadt auch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten wie den Palazzo dei Principi Spinelli aus dem 13. Jahrhundert oder die Kirche Chiesa di San Nicola in Plateis auf.

Aurora zaubert vom Mai bis Oktober Leckeres in der Pizzeria El Marinero, direkt am Strand

Aurora zaubert ...

Die namensgebende Treppe, auf italienisch Scale, zieht sich in Scaleas Altstadt den Hang hinauf

Die namensgebende Treppe ...

Verwinkelte Gassen in Scaleas Altstadt

Verwinkelte Gassen ...

Strandidylle in der Nebensaison

Strandidylle ...


Einmal im Jahr - gegen Ende des Sommers - wird eine Marienstatue aus der Kirche geholt und mit großem Getöse durch den Ort getragen. Zu dem Fest schmeißen sich alle Einwohner in Schale. Feierlich wird die Schutzpatronin der Stadt in einem geschmückten Boot über die Bucht gefahren. Des Abends wird die Maria dann wieder weggesperrt, und die Bewohner gehen in eines der Restaurants fein essen. Unten an der Strandpromenade empfängt mich Aurora in dem kleinen Lokal "Marinero". Bodenständige Küche und natürlich viele Meeresfrüchte stehen auf ihrer Karte. Tagsüber vermietet sie für den zugehörigen Strandabschnitt Liegen und Schirme. Aurora hat das Lokal vor 40 Jahren gegründet, nun tritt langsam ihr Sohn Cristian an ihre Stelle und bedient mit Herzblut seine Gäste.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Scalea durch Bombenabgriffe der Alliierten aus der Luft und vom Wasser aus schwer getroffen. Im Kontrast zu der höhergelegenen Altstadt zieht sich an der Küste ein modernes Zentrum entlang. Dazwischen lockt auf einem kleinen Hügel das Wahrzeichen von Scalea: Der mittelalterliche Torre Talao. Er gehört zu den über 300 Wachtürmen, die um 1500 von Karl V. entlang der Küste zu deren Verteidigung errichtet wurden. Logischerweise erwartet mich ein toller Ausblick auf die Küstenlandschaft. Anschließend vertrete ich mir die Füße im kleinen Stadtpark. Ein anderer Wachturm, der Torre Cimalonga, kann mit dem Ausblick des Talao nicht mithalten. Dafür ist stammt er aus dem fünften Jahrhundert und offeriert ein kleines archäologisches Museum.
Hoch über dem Ort befinden sich die Ruinen eines normannischen Kastells. Ihren Ursprung hat die Wehranlage im 11. Jahrhundert. Der Ort abseits des Stadtgetümmels bildet einen wunderbaren Rahmen, um den weiten Blick zu genießen, wenn abends die goldene Sonne im azurblauen Meer versinkt.

Wort: Uwe Schieferdecker / Bild: Torsten Reineck


La dolce vita

La dolce vita

Ruhe vor dem Saisonstart

Ruhe vor dem Saisonstart

Torre Talao

Torre Talao

Über Scaleas Altstadt thront ein normannisches Kastell

Über Scaleas Altstadt ...