Kurzreiseziele

Im Sommer durch Europa

Facettenreiches Mallorca

Auch wenn Kreta Mallorca den Rang als liebste Insel der Deutschen abgelaufen haben soll: Die größte Baleareninsel bleibt mit ihren vielseitigen Facetten ein gern gewähltes Urlaubsziel. Party im Ballermann - warum nicht? Die nahe Inselhauptstadt Palma bietet Museen, Einkaufstempel und Nightlife. Überraschend schön ist die Fahrt mit dem historischen Zug von 1912 durch die Gebirgskette der Serra de Tramuntana nach Sóller. Im Anschluss verkehrt eine alte Straßenbahn zum Hafen von Sóller. Und wie wäre es mit einer Schnorcheltour von Port d'Alcúdia im kristallklaren Wasser der größten Inselbucht Mallorcas? Danach heißt es relaxen an dem acht Kilometer langen Sandstrand bei Can Picafort mit den vielen Liegen und bunten Schirmen. Entlang der Promenade reihen sich Restaurants und Bars dicht aneinander.

---

Neuer Blick auf Sisi in Wien

Der Mythos der Kaiserin Sisi ist 125 Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod ungebrochen. Durch die Heirat mit ihrem Cousin Franz Joseph wurde sie 1854 Kaiserin von Österreich und später Königin von Ungarn. 17-jährig war sie viel zu jung für die Bürde, dabei ähnlich Lady Di einem hohen Erwartungsdruck ausgesetzt. Elisabeth ging als ewig junge und schöne Monarchin in die Geschichte ein. Nach dem Attentat entstanden in den Ländern, in denen sie sich zu Lebzeiten aufhielt, Denkmäler und Erinnerungskomitees. Manches ist an dem Mythos real, anderes, befeuert durch die Sissi-Filme von Ernst Marischka, reine Legende. Eine Ausstellung im Sisi-Museum der Wiener Hofburg nähert sich der Persönlichkeit abseits der Klischees an und versucht, um ein berühmtes Porträt herum das oberflächliche Image zu durchbrechen.

---

Grüne Edelsteine im Smaragdtal

Die meisten Smaragde dieser Welt stammen aus Brasilien oder Kolumbien. Mit etwas Glück wird der Gesteinsklopfer jedoch auch im Habachtal in den Hohen Tauern fündig. Entlang des landschaftlich reizvollen Smaragdwegs informieren Tafeln über die Geschichte des grünen Edelsteins im österreichischen Bundesland Salzburg. Der Pfad führt in etwa zweieinhalb Stunden durch das eiszeitliche Trogtal bis zur Moa Alm. Schon zu Zeiten des römischen Kaisers Nero sollen hier Smaragde abgebaut worden sein. Die Hochzeit erlebte das Habachtal in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auch heute noch wird der Smaragdbergbau als Familienbetrieb fortgeführt, und mit etwas Glück kann jeder Interessierte im Abraum oder dem Kies der Leckbachrinne Smaragdkristalle finden.

---

Flanderns Schlösser und Diamanten in Antwerpen

Aufgrund seiner im wahrsten Sinne des Wortes reichen Geschichte weist Flandern eine überraschende Dichte an Burgen und Schlössern auf. Zu beiden Ufern der Schelde errichteten frühere Herrscher zu Verteidigungszwecken Festungen. Manche von ihnen sind unterdessen Ruinen oder ganz verschwunden, andere entwickelten sich zu Palästen. Schloss Grafensteen wachte inmitten der Antwerpener Altstadt über die Bewohner, im Schloss Marnix de Sainte Aldegonde in Bornem wähnst Du Dich in ein Märchen versetzt. Die flandrische Hafenstadt Antwerpen galt um 1600 als reichste Stadt der Welt. Sie ist bis heute das mit Abstand wichtigste Zentrum der Verarbeitung und - an vier Börsen - des Handels mit Diamanten. Davon künden sowohl das wiedereröffnete Museum als auch Videokameras und ausfahrbare Straßensperren.

---

Cospudener See im Leipziger Neuseenland

Wie kaum eine andere europäische Region hat das Umland südlich von Leipzig in den vergangenen Jahrzehnten einen Bedeutungswandel erlebt. Aus gigantischen Tagebaulöchern, Braunkohle- und Chemiekraftwerken wurde "Neuseenland". Durch Renaturierung entstanden und entstehen mit Kanälen verbundene Seen, die im Endausbauzustand eine Fläche von 70 Quadratkilometern erreichen sollen. Sehr früh nach der Wende entwickelte sich aus einem 1992 aufgelassenen Tagebau der Cospudener See. Die gute Verkehrsanbindung und die touristische Infrastruktur machen den "Cossi" zu einem Publikumsmagneten der Messestadt. Vielseitig sind die Angebote mit dem nahegelegenen Auwald, einem Wasserspielplatz, Strandpavillons, einem Informationszentrum zur Bergbaugeschichte sowie einem Technofestival.

---

Historisches Ostpreußen

Lange Jahre tummelten sich in Ostpreußen vor allem die eher rückwärtsgewandten Vertriebenen mit ihrem teilweise recht kruden Weltbild. Inzwischen ist genügend Zeit vergangen und man kann dass kulturgeschichtlich reiche Land zwischen Polen und Russland eher unbeschwert zu erkunden. Zahlreiche alte Burgen, Kirchen, Gutshäuser, aber auch die mächtigen Bunkeranlagen des 20. Jahrhunderts lohnen den Besuch. In der Altstadt von Rößel haben sich die alten Bürgerhäuser und die gotische Kirche St. Peter und Paul erhalten. Lohnenswert ist eine Visite im Gut Gallingen, sowohl für Pferdeliebhaber als auch dank seiner bodenständigen Küche für Freunde der Kulinarik. Reichster barocker Schmuck und eine pompöse Orgel kennzeichnen die Basilika von Heiligelinde, ein bekannter Marienwallfahrtsort im Ermland.

---

Prachtvolle Bauwerke in Siena

Das kleine Siena gehört mit seinen gerade mal 54.000 Einwohnern zu den schönsten Städten der Toskana. Mit einer unglaublichen Menge an mittelalterlichen Bauwerken ist in dem früheren Stadtstaat gotische Architektur überkommen. Aushängeschild ist wohl der aus weißem und dunkelgrünem Marmor errichtete Dom. Wenn auch unvollendet, ist allein das reich verzierte Hauptportal ein beliebtes Fotomotiv. Die hohen Backsteinpaläste und die engen, schattigen Gassen lassen sich von der Piazza de Campo, dem Hauptplatz, erkunden. Hier steht auch der 102 Meter hohe Torre del Mangia. Der Rathausturm gilt als zweithöchster mittelalterlicher Turm in Italien. Nicht ganz billig, aber unterhaltsam ist es, von einem Café oder einer Bar aus bei einem Espresso das bunte Treiben auf dem Hauptplatz zu verfolgen.

---

Idyllische Seen rund um Zürich

Der Zürichsee ist den meisten bekannt vom Besuch der Schweizer Metropole. Hier entspringt sein Hauptabfluss, die Limmat. Der langgestreckte See hat die Form einer Banane und entstand in der letzten Eiszeit. Die bequemste Möglichkeit, den drittgrößten See des Landes zu erkunden, bietet wohl die auf das Jahr 1835 zurückgehende Ausflugsschifffahrt. Dank der Topographie eignen sich die Ufer für ausgedehnte Radtouren. Etwa ans andere Ende, denn als schönste Stadt am Zürichsee gilt Rapperswil. Die Altstadt mit ihrem höhergelegenen Schloss liegt im Südosten des Zürchichsees auf einer Halbinsel. Ein schöner Ausblick ist von Zürich selbst mit der Seilbahn auf die Felsenegg zu erreichen. Vom gleichnamigen Restaurant lässt sich bei schönem Wetter das ganze Panorama von Stadt, Bergen und See genießen.

Wort: Uwe Schieferdecker / Bild: Torsten Reineck, Wien Tourismus/Paul Bauer, Norbert Meyer, Robert Katschinka, Visit Flanders (Christophe van der Eecken, Frederik Beyens), Uwe Schieferdecker, Gerit Kade

regionale Themen:

• Ausgabe Chemnitz
• Ausgabe Dresden
• Ausgabe Halle
• Ausgabe Leipzig
• Ausgabe Thüringen